In unsicheren Zeiten Haltung bewahren

🔍 Wenn Weltgeschehen ins eigene Erleben drängt

Kriege, politische Radikalisierung, gesellschaftliche Spaltungen, wirtschaftliche Unsicherheiten – viele Menschen erleben diese Entwicklungen als massiv. Die tägliche Informationsdichte lässt kaum Raum zur Orientierung.

 

Wer sich intensiv mit den Ereignissen beschäftigt, erlebt häufig Gefühle wie Überforderung, Pessimismus oder Kontrollverlust. Wer versucht, sich innerlich zu distanzieren, spürt oft ein schlechtes Gewissen. Beides führt häufig zu innerem Rückzug – und unterbricht den Zugang zu konstruktiven Ressourcen.

 

Abstumpfung, Wegschauen oder Verleugnung sind keine Fehlreaktionen, sondern adäquate Selbstschutzmechanismen auf Basis bisheriger Erfahrungen. Sie helfen, kurzfristig Stabilität zu sichern – auch wenn sie langfristig den Kontakt zu eigenen Handlungsmöglichkeiten einschränken.

 

Wichtig ist: Nicht das Geschehen selbst erzeugt die innere Reaktion, sondern die Bedeutung, die ihm individuell zugeschrieben wird.
Was löst es in mir aus? Welche Bewertungen wirken? Was davon kann ich verändern?

🧑‍💼 Beispiel: Wenn das Weltgeschehen lähmt

Jonas (32) verfolgt regelmäßig politische Nachrichten. Je mehr er konsumiert, desto stärker spürt er Unruhe. Er hat das Gefühl, alles müsse gleichzeitig bedacht, bewertet und irgendwie eingeordnet werden. Gespräche erscheinen ihm oberflächlich. Er zieht sich zurück, lenkt sich ab, verliert Klarheit.

 

In der Beratung erkennt er: Es ist nicht das Weltgeschehen selbst, das ihn erschöpft – sondern die Art, wie es auf sein inneres System wirkt. Die Vorstellung, alles lösen zu müssen, erzeugt Überforderung. Als er beginnt, sich auf begrenzbare Kontexte zu konzentrieren, wird Handeln wieder möglich.

🛠 Strategien zur Klärung der inneren Position

🟥✔Informationsräume begrenzen
Selektive Aufmerksamkeit ist kein Rückzug, sondern Selbstschutz. Bestimme aktiv, wann, wie lange und aus welchen Quellen du Informationen beziehst.

 

🟥✔Kontextunterscheidung stärken
Nicht alles, was geschieht, betrifft dich direkt. Entscheidend ist, was in deinem Umfeld gestaltbar ist.

 

🟥✔Innere Reaktion beobachten, nicht bewerten
Ob Wut, Rückzug oder Erschöpfung: Jede Reaktion ist situativ nachvollziehbar. Beobachtung ermöglicht Distanz.

 

🟥✔Handlungsspielraum klären
Tu, was dir möglich ist. Lass los, was du nicht kontrollieren kannst. Kontrollversuche kosten Energie – mental, psychisch, körperlich.

🧭 Reflexionshilfe

💡Welches Ereignis hat mich zuletzt stark beeinflusst?

 

💡Welche innere Bewertung war damit verbunden?

 

💡Was wäre eine andere mögliche Haltung dazu?

🎯 Zum Schluss

Weltgeschehen ist komplex – und wird es bleiben. Orientierung entsteht nicht durch Kontrolle, sondern durch eine bewusst gestaltete innere Beziehung zum Unkontrollierbaren.

 

Hinterfrage die Wirkung von außen, grenze ab, was du real verändern kannst – und wähle, wie du dich positionieren willst.

 

Das schafft Haltung – und öffnet Raum für eigene, wirksame Entscheidungen.

Hinweis: Alle angebotenen Leistungen erfolgen im Rahmen der heilkundlichen Erlaubnis nach dem Heilpraktikergesetz    (§1 HeilprG), beschränkt auf das Gebiet der Psychotherapie.

Christian Merlin – Heilpraktiker beschränkt auf das Gebiet der Psychotherapie
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